
Sport als Gemeinschaft, als Familienkreis und dazu noch auf Basis von Vertrauen? Auf genau diesen Werten basiert das Chin-Woo Kung-Fu in Asien. In China oder allgemein in Asien ist ein Kung-Fu Verein nicht einem Turnverein, Fussball Club oder einem Aerobic wie es hier in Europa üblich ist, gleichzustellen.
Einem Fremden einfach etwas Lernen, kommt bei einem Kung-Fu Lehrer nicht in Frage. Als allererstes gilt es für einen neuen Schüler, die Familie als Gemeinschaft kennen zu lernen. Vertrauen muss sich verdient werden, so auch das aneignen neuen Wissens. Ein Prozess welcher über viele Jahre dauern kann, bis der Lehrer gewillt ist, seine Kunst seinem Schüler anzuvertrauen und weiter zu geben.
Im früheren China wurde Kung-Fu nur im Familien – und Verwandtenkreis unterrichtet. Auch zum Schutz vor Feindlichen Clans, mit anderen Kung-Fu Stilen. Mit dieser Verwandtschaftlichen Basis schufen sie sich Sicherheit, Vertrauen und Freundschaft. Ein Familiensystem, welches somit sein Wissen und Können wie ein Erbe an seine Nachkommen weitergibt. Dies führte dazu, dass die meisten Trainings in einem Haus oder in den aus Filmen bekannten Innenhöfen stattfanden. Hatte die Kung-Fu Schule in seinem Dorf einen guten Ruf, schicken die dort sesshaften Familien ihre Kinder zu diesem Lehrer. Dabei ist neben der Selbstverteidigung, die Erziehung zum Leben im Taoismus gleichbedeutend. Ein Schüler aus einer fremden Familie, musste sich zuerst eines fünf Jahre langen Prozesses unterziehen, bevor er in den täglichen Unterricht aufgenommen wurde.
Quellenangaben: Bild: Adam Chow, Inhalt: Chow Kok Yeng, Text: Martin Borter